Fokusthema

Gut für die Schweiz

Das «Tör­li» ist das Wahrze­ichen von Liestal (BL). Wenige Schritte ent­fer­nt liegt im his­torischen Zen­trum der «Stab­hof». Das Wohn- und Gewer­be­haus erhielt eine PV-Anlage mit Solardach­ziegeln während vielerorts Solardäch­er in der Alt­stadt immer noch ver­pönt sind.
Das «Tör­li» ist das Wahrze­ichen von Liestal (BL). Wenige Schritte ent­fer­nt liegt im his­torischen Zen­trum der «Stab­hof». Das Wohn- und Gewer­be­haus erhielt eine PV-Anlage mit Solardach­ziegeln während vielerorts Solardäch­er in der Alt­stadt immer noch ver­pönt sind.

Baustoffe müssen bezahlbar und funktional sein. Zu einer langfristigen Perspektive bei der Materialwahl gehören aber auch Aspekte wie die ökologische Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung im Inland.

Wer ein nach­haltiges Gebäude bauen will, muss ein Augen­merk auf die Mate­ri­al­wahl leg­en. Gefragt sind Baustoffe, die neb­st den funk­tionalen Kri­te­rien auch die Ansprüche der drei Nach­haltigkeits­di­men­sio­nen erfüllen – also von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Die Her­steller von Schweiz­er Ton­baustof­fen berück­sichti­gen diese Aspek­te, indem sie regionale Wertschöp­fung und Arbeit­splätze schaf­fen. Sie pfle­gen einen scho­nen­den Umgang mit den Ressourcen, mit der Land­schaft und mit der Natur. Und: Die Ziegeleien investieren in die Berufs­bil­dung und fördern die Inno­va­tion am Werk­platz Schweiz. Kurzum: Sie sind gut für unser Land.

nachhaltig

Lange Liefer­ket­ten und Trans­portwege sind mit hohen Treib­haus­gase­mis­sio­nen ver­bun­den. Zudem ist nicht immer klar, unter welchen Umstän­den die Ressourcen für Bau­ma­te­ri­alien abge­baut und ver­ar­beit­et wer­den. Der natür­liche Rohstoff Ton hinge­gen wird hierzu­lande nach hohen Schweiz­er Massstäben und Stan­dards umwelt­gerecht und sozialverträglich gewon­nen und genutzt. Die Prozesse sind trans­par­ent, die Wege vom Abbau zur Ver­ar­beitung kurz und mit deut­lich weniger Umweltauswirkun­gen ver­bun­den als bei anderen Baustof­fen. Zudem sind Ton­gruben wertvolle Leben­sräume für bedro­hte Tier- und Pflanzenarten und fördern die Bio­di­ver­sität. Zahlre­iche Flächen aktiv­er oder ehe­ma­liger Ton­gruben sind ins IANB (Inven­tar der Amphi­bi­en­laichge­bi­ete von nationaler Bedeu­tung) einge­tra­gen, unter anderem in Böttstein (AG), Crissier (VD), Laufen (BL) und Rafz (ZH). Das Inven­tar beze­ich­net die bedeu­tend­sten Fortpflanzungs­ge­bi­ete und umfasst 5 bis 10 % der rund 14 000 bekan­nten Amphi­bi­en­laichge­bi­ete der Schweiz.

 

Gelb­bauchun­ke: Pop­u­la­tion von 47 auf 80 adulte Exem­plare angewach­sen
Kreuzkröte: Pop­u­la­tion von 0 auf 54 adulte Exem­plare angewach­sen
Geburtshelfer­kröte: Pop­u­la­tion von 4 auf 31 adulte Exem­plare angewach­sen
Laubfrosch: Pop­u­la­tion von 19 auf 40 adulte Exem­plare angewach­sen
Grafik: Entwicklung der Populationsgrössen stark gefährdeter Arten in der Tongrube Rafz (ZH) von 2004 bis 2021.
(Quelle: Zwischenbericht Fachbegleitung Amphibien, IANB-Gebiet ZH 712 Ziegelei Rafz, Amt für Landschaft und Kultur Zürich, 2021)
Grafik: Entwicklung der Populationsgrössen stark gefährdeter Arten in der Tongrube Rafz (ZH) von 2004 bis 2021.
(Quelle: Zwischenbericht Fachbegleitung Amphibien, IANB-Gebiet ZH 712 Ziegelei Rafz, Amt für Landschaft und Kultur Zürich, 2021)

Durch die Globalisierung lassen sich heute Produkte aus der ganzen Welt einfach bestellen und liefern. Der Transport verursacht aber oft hohe Treibhausgasemissionen. Dies gilt auch für Baumaterialien, sofern sie einen weiten Weg zum Einsatzort haben.

VERANKERT

Schweizer Tonbaustoffe werden in ländlichen Gegenden abgebaut und produziert. Die Ziegelhersteller schaffen dort wichtige Arbeitsplätze, fördern die Ausbildung und erhöhen die regionale Wertschöpfung.

Eben­so wie die Bevölkerung befind­en sich auch viele Arbeit­splätze in der Schweiz zunehmend in urba­nen Gebi­eten. Umso wichtiger ist es, wenn Unternehmen Jobs im ländlichen Raum schaf­fen. Genau dort befind­en sich die Abbau- und Pro­duk­tion­san­la­gen der Schweiz­er Ziegel­her­steller. Diese Fam­i­lienun­ternehmen in Schweiz­er Hand sind wichtige und ver­lässliche Arbeit­ge­ber und gener­ieren eine hohe Wertschöp­fung im Inland. Darüber hin­aus investieren sie in die Zukun­ft: Die Ziegeleien fördern die Aus- und Weit­er­bil­dung von Industriekeramiker/innen, Maurer/innen, Dachdecker/innen und Fassadenbauer/innen. Zudem arbeit­en sie mit Prüf- und Forschungsstellen sowie den Schweiz­er Hochschulen zusam­men, um Inno­va­tio­nen zu fördern und den Forschungs­stan­dort Schweiz zu stärken.

INNOVATIV

Bis dato entste­hen während dem Bren­nen von Ton­baustof­fen CO2-Emis­sio­nen. Die Schweiz­er Ziegeleien haben diese seit 1990 bere­its um bis zu 30 % reduziert und arbeit­en vehe­ment daran, sie weit­er zu senken. Ori­en­tierung bieten u. a. die Leitlin­ien der Energie-Agen­tur der Wirtschaft (EnAW). Bis Som­mer 2025 erstellen die Mit­glieder­fir­men von Ziegelin­dus­trie Schweiz Dekar­bon­isierungs­fahrpläne nach den Massstäben des neuen Kli­maschutzge­set­zes. Diese wer­den zeigen, wie die Unternehmen bis 2050 das Net­to-Null-Ziel erre­ichen. Ansätze sind unter anderem eine verbesserte Rohstof­fver­wen­dung, eine fos­sil­freie Logis­tik und der Bau von Pho­to­voltaikan­la­gen zur Eigen­strompro­duk­tion. Geprüft wer­den überdies alter­na­tive Brennstoffe und Bren­ntech­niken. Ein wichtiger Beitrag sind aber auch inno­v­a­tive Pro­duk­te wie die Solarziegel, die bei ein­er Sanierung in der Alt­stadt von Liestal (BL) zum Ein­satz kom­men. Sie ermöglichen eine ener­getis­che Nutzung der Dachfläche und fügen sich gle­ichzeit­ig har­monisch ins his­torische Stadt­bild ein.

Die Ziegelindustrie forscht intensiv daran, die CO2-Emissionen bei der Produktion durch verschiedene Ansätze zu reduzieren. Einen Beitrag leisten auch neue Produkte wie Solarziegel.

GENERATIONENÜBERGREIFEND

Die Unternehmen der Schweizer Ziegelindustrie sind grösstenteils familiengeführte KMU. Sie sind gewohnt, langfristig zu denken und Entscheide zu treffen, von denen der Betrieb auch in den nächsten Generationen noch profitiert.

Alle Schweiz­er Ziegel­her­steller befind­en sich im Fam­i­lienbe­sitz – typ­is­cher­weise schon seit mehreren Gen­er­a­tio­nen. Sie tre­f­fen wichtige unternehmerische Entschei­de mit ein­er langfristi­gen Per­spek­tive, denn schliesslich sollen auch die näch­sten Gen­er­a­tio­nen davon prof­i­tieren. Diese Denkweise kommt etwa bei Investi­tio­nen in Bren­nöfen mit ein­er Lebens­dauer von 30 Jahren oder mehr zum Tra­gen. Eben­so beim ver­ant­wor­tungsvollen Umgang mit Abbau‑, Pro­duk­tions- und Deponi­e­s­tandorten und der tiefge­hen­den lokalen Ver­wurzelung der Fir­men.

Kurz­porträt: Juli­enne Gasser

Beim Ton­pro­duk­te-Her­steller Gasser Ceram­ic leit­et derzeit die dritte Gen­er­a­tion das Fam­i­lienun­ternehmen. Die vierte Gen­er­a­tion ist bere­it: Juli­enne, Tochter des aktuellen Co-Geschäfts­führers Hans Gasser, wird in den näch­sten Jahren die Gesamtleitung des Unternehmens übernehmen. Sie bere­it­et sich seit eini­gen Jahren gezielt auf ihre kün­fti­gen Auf­gaben vor, hat im In- und Aus­land bei ver­schiede­nen Unternehmen aus der Baubranche Erfahrun­gen gesam­melt und ist nun seit Anfang 2024 bei Gasser Ceram­ic selb­st tätig. Dort durch­läuft sie ver­schiedene Aus­bil­dungsstufen und übern­immt nach und nach mehr Ver­antwortung. So kommt sie ihrem Kind­heit­straum, Ziegelei-Chefin zu wer­den, Schritt für Schritt näher.

schwiizerisch

Die Mit­glieder­fir­men von Ziegelin­dus­trie Schweiz pro­duzieren Back­steine, Dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten aus heimis­chem Ton. Dabei ist «swiss­made» für sie mehr als nur eine Herkun­fts­beze­ich­nung. Es ist das Ver­sprechen, dass jedes Baupro­jekt durch eine eigen­ständi­ge For­men­sprache und Mate­ri­al­ität seinen indi­vidu­ellen Aus­druck erhält. So wird die Baukul­tur unseres Lan­des nach­haltig und qual­itätsvoll geprägt. Der Ton macht den Charak­ter.

Natürliche Rohstoffe, heimische Produktion und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. So bekommt Ihr Bauprojekt Charakter.

Zum Nachlesen:
unser Merkblatt zum Thema.
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