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Baustoff Ton

Ton gehört zu den ältesten Baustoffen. Backsteine und Tondachziegel sind von alters her ein wichtiger Bestandteil charakterstarker und langlebiger Bauwerke. Von der Natürlichkeit des Materials über seine einfache Planbarkeit bis hin zur Wohnlichkeit und Ästhetik des fertigen Gebäudes. Entdecken Sie die Faszination Ton.

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Vom Ton zum
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Wärmeschutz im Hochbau
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Schallschutz im Hochbau
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Nachhaltige Konzepte im Hochbau
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Brandschutz im Hochbau
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Vorteile

Ton­baustoffe überzeu­gen nicht nur in ein­er Diszi­plin. Als wahre «Zehnkämpfer» kom­binieren sie die vielfälti­gen Anforderun­gen an zeit­gemässe Architek­tur: Von der Natür­lichkeit des Baustoffes über seine gute Plan­barkeit bis hin zu Wohn­lichkeit und Ästhetik des fer­ti­gen Bauw­erks.

Im Bauprozess sind Ton­baustoffe eine kalkulier­bare und zuver­läs­sige Grösse. Ihre flex­i­ble Anwen­dung schafft Raum für kreative Ideen. Wer mit ihnen baut, geht zudem auf Num­mer sich­er. Ein zen­trales The­ma der Gebäudesicher­heit ist der Brand­schutz. Als gebran­nte Pro­duk­te sind Back­steine, Ton­dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten unbrennbar. Sie geben also keine gifti­gen Rauch­gase ab. Auch bei der Erd­beben­sicher­heit punk­tet die mas­sive Bauweise. Der Ein­satz ver­for­mungs­basiert­er Bemes­sungsver­fahren macht den Erbeben­nach­weis heute so ein­fach wie nie.

Ton­baustoffe sind zudem echte Natur­burschen. Sie wer­den aus einem natür­lichen Rohstoff hergestellt: dem heimis­chen Ton. Kurze Pro­duk­tions- und Liefer­wege ent­las­ten die Umwelt. Bauw­erke aus Back­steinen, Ton­dachziegeln und keramis­che Fas­saden­plat­ten sind robust, lan­glebig und unter­halt­sarm. Am Ende lassen sich Ton­baustoffe ein­fach wiederver­wen­den oder recyceln und fügen sich so erneut in den Wertschöp­fungskreis­lauf ein. Gestal­ten Sie die Zukun­ft des Bauens nach­haltig: mit Ton­baustof­fen aus Schweiz­er Pro­duk­tion.

Grafik: Zehn einzigartige Vorteile — mit Tonbaustoffen clever kombiniert
Tonbaustoffe erfüllen die vielfältigen Anforderungen an zeitgemässe Architektur.

Natürlichkeit

Back­steine, Ton­dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten beste­hen zu 100 Prozent aus Ton. Ton ist ein Mate­r­i­al, das in der Erd­kruste natür­lich vorkommt und dort ober­flächen­nah abge­baut wer­den kann. Bere­its in der Frühgeschichte der Men­schheit wur­den Mauer­steine aus luft­getrock­netem Lehm hergestellt, der wiederum aus Sand und Ton beste­ht. Ein bedeu­ten­der Entwick­lungssprung war die Erfind­ung des gebran­nten Ziegels. Man ist heute sich­er, dass bere­its um 4.000 v. Chr. in Mesopotamien gebran­nte Ziegel bekan­nt waren.

Wird Ton gebran­nt, spricht man von «Keramik». Gebräuch­lich ist die Unterteilung in Grob- und Feinkeramik. Grobkeramik unter­schei­det sich durch ihre Korn­grösse von der Feinkeramik. Zur Grobkeramik gehört u. a. die Bauk­eramik, also Back­steine, Ton­dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten. Zur Feinkeramik gehören Haushaltskeramik und San­itärk­eramik.

Die Mit­glieder­fir­men von Ziegelin­dus­trie Schweiz sind in bei­den Bere­ichen tätig. Sie pro­duzieren und vertreiben ihre Pro­duk­te an rund 20 Stan­dorten in der gesamten Schweiz.

Verwitterung lässt Gesteinsblöcke irgendwann in kleine Teilchen zerfallen. Es bilden sich Ton, Kies oder Sand. Als reines Naturprodukt entspricht Ton allen Ansprüchen an einen nachhaltigen Baustoff.

Qualität

Aus Ton wer­den Back­steine, Dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten hergestellt. Dazu wird der Ton auf­bere­it­et, maschinell in die entsprechende Form gebracht und getrock­net. Die Rohlinge wer­den anschliessend bei Tem­per­a­turen von ca. 1’000 °C gebran­nt.

Alle Pro­duk­te unser­er Mit­glieder­fir­men durch­laufen strenge Qual­ität­skon­trollen. Zur Qual­itätssicherung gehören u.a. Rohstof­f­analy­sen, die Kon­trolle der Brandqual­ität sowie Prü­fun­gen am fer­ti­gen Pro­dukt.

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Nähe

Wer mit Ton­pro­duk­ten aus Schweiz­er Pro­duk­tion baut, unter­stützt den Wirtschafts­stan­dort Schweiz, denn die Wertschöp­fung bleibt im Land und sichert nach­haltig Arbeit­splätze und Wohl­stand. Auch die Umwelt prof­i­tiert: Ton ist natür­lichen Ursprungs. Er wird stan­dort­nah abge­baut, sodass kurze Pro­duk­tions- und Liefer­wege die Umwelt ent­las­ten. Zu guter Let­zt entste­hen bei der Nach­nutzung von Ton­gruben vielerorts arten­re­iche Biotope, die Heimat für bedro­hte Tier- und Pflanzenarten sind.

Grafik: Aus der Region und für die Region
Tonbaustoffe werden schweizweit produziert. Kurze Wege entlasten die Umwelt und schaffen Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten.

Vielfalt

Zusät­zlich zum Stan­dard­sor­ti­ment pro­duzieren die Mit­glieder­fir­men von Ziegelin­dus­trie Schweiz vielfältige Pro­duk­te für unter­schiedliche Anwen­dungs­bere­iche.

Wärmedäm­mendes Mauer­w­erk ver­fügt über feine Luft­poren, um die geforderte hohe Wärmedäm­mung zu bieten. Dem Ton wird deshalb «Porosierungs­ma­te­r­i­al» beigemis­cht. So zum Beispiel unbe­han­deltes Säge­mehl. Die Porosierung schafft feine Luft­poren im fer­ti­gen Back­stein. Beim Bren­nvor­gang ver­bren­nt der Zusatzstoff rück­stands­frei und bildet Mil­lio­nen kle­in­ster Luft­bläschen. In einem weit­eren Ver­ar­beitungss­chritt lassen sich die Däm­meigen­schaften durch das Füllen der Luftkam­mern mit rein min­er­alis­chen Wärmedämm­stof­fen wie Per­lit, Min­er­al­faserdämm­stoff­plat­ten oder los­er Min­er­al­faserdäm­mung weit­er opti­mieren. Alter­na­tiv wer­den Wärmedämm­steine ganz im Sinne der Nach­haltigkeit auch mit Schaf­wolle oder Nadel­holz­fasern gefüllt.

Klink­er wer­den bei ca. 1’100 °C gebran­nt. Sie nehmen weniger Wass­er auf, sind daher frost­sich­er und ins­ge­samt wider­stands­fähiger als Back­steine, die bei niedrigeren Tem­per­a­turen gebran­nt wer­den. Klink­er wer­den für unver­putzte Fas­saden oder als Pflasterklink­er einge­set­zt.

Ton­dachziegel und keramis­che Fas­saden­plat­ten erhal­ten ihre Form in ein­er Presse. Alter­na­tiv wer­den sie — wie Back­steine — in einem end­losen Ton­strang hergestellt und in der gewün­scht­en Länge mit einem Drahtab­schnei­der auf Mass geschnit­ten. Anschliessend kön­nen sie beschichtet («engo­b­iert») oder glasiert wer­den. So ergeben sich unter­schiedlich­ste Far­ben und Ober­flächen­struk­turen.

Innovation

Die Mit­glieder­fir­men von Ziegelin­dus­trie Schweiz leis­ten ihren Beitrag für eine nach­haltige Zukun­ft des Bauens. Ein Beispiel ist die Reduk­tion von Treib­haus­gasen durch inno­v­a­tive Tech­nik, Stich­wort: kli­ma­neu­trale Pro­duk­tion. Neben kon­tinuier­lichen Opti­mierun­gen am Pro­dukt selb­st wer­den ver­stärkt High-Tech-Maschi­nen einge­set­zt, die einen niedrigeren Energiebe­darf haben als ihre Vorgänger. Darüber hin­aus wird für die Pro­duk­tion zunehmend erneuer­bare Energie genutzt. Die beim Bren­nprozess entste­hende Abwärme wird durch verbesserte Ofend­e­signs und Anpas­sun­gen im Pro­duk­tion­sprozess opti­mal genutzt. Ergänzend wer­den vielerorts die restlichen CO2-Emis­sio­nen, die bei der Pro­duk­tion anfall­en, durch die Förderung von Kli­maschutzpro­jek­ten kom­pen­siert.

Grafik: Klimaneutrale Tonbaustoffe
Gezielte Massnahmen ermöglichen eine klimaneutrale Produktion von Tonbaustoffen für Wand, Dach und Fassade.

Wohlfühlklima

Mod­ernes Back­stein­mauer­w­erk genügt den hohen Ansprüchen an behaglich­es und gesun­des Wohnen und Arbeit­en.

Back­stein schützt vor Kälte. Ger­ade im Win­ter zeigt sich, was ein Wand­baustoff leis­tet. Um den Wärme­strom vom war­men Innen­raum in den kalten Aussen­bere­ich zu ver­ringern, enthal­ten die meis­ten Back­stein­sorten Luftkam­mern. Noch effek­tiv­er sind Back­steine, deren Kam­mern mit min­er­alis­chen oder anderen Däm­m­ma­te­ri­alien gefüllt sind. Sie erre­ichen her­vor­ra­gende Wärmeleit­fähigkeitswerte von bis zu 0,07 W/mK. So kann auf zusät­zliche Däm­mung verzichtet wer­den. Das spart nicht nur Geld beim Bauen, son­dern senkt auch die Instand­hal­tungs- und Energiekosten über die gesamte Lebens­dauer des Gebäudes.

Back­stein schützt vor Hitze. Back­steine ver­fü­gen über eine hohe ther­mis­che Spe­icher­masse. Sie nehmen Wärme auf und geben sie langsam wieder ab. Ist es auf der einen Seite der Back­stein­wand heiss, steigt die Tem­per­atur auf der anderen Seite erst viel später an. Im Som­mer ist das opti­mal, denn die Back­stein­wand nimmt die Wärme des Tages auf und spe­ichert sie. Sinken die Tem­per­a­turen in der Nacht, wird die Wärme langsam wieder abgegeben. So gle­icht Back­stein­mauer­w­erk Tem­per­atur­spitzen aus und dient als natür­liche Kli­maan­lage.

Back­stein reg­uliert die Luft­feuchtigkeit. In Wohn­räu­men sam­melt sich zwangsläu­fig Feuchtigkeit. Eine der her­aus­ra­gen­den Eigen­schaften des Back­steins ist seine Fähigkeit, Feuchte aufzunehmen und wieder abzugeben. Diese feuchtereg­ulieren­den Eigen­schaften tra­gen zu einem angenehmen und gesun­den Raumk­li­ma bei.

Back­stein schützt vor Schall. Eine Faus­tregel besagt, dass schwere Mate­ri­alien gute Schalldäm­mung bieten. Dies gilt auch für Back­stein. Grund ist die hohe Rohdichte des Baustoffs. Back­stein bewährt sich nicht nur bei Aussen­wän­den, son­dern auch bei Woh­nungstren­nwän­den von Mehrfam­i­lien- oder Rei­hen­häusern. Ins­beson­dere bei ein­er verdichteten Bauweise, wie sie in Bal­lungszen­tren üblich ist, ist der Schallschutz ein zen­trales Qual­itätsmerk­mal. Spezielle Back­steine für Innen­wände ermöglichen einen effek­tiv­en Schallschutz inner­halb der einzel­nen Woh­nung.

Back­stein ist wohnge­sund. Back­steine entste­hen aus Erde, Wass­er, Luft und Feuer. Nach dem Brand enthält der Ton keine organ­is­chen Stoffe mehr. Allergik­er und Asth­matik­er kön­nen in Back­stein­baut­en also aufat­men. Ein zusät­zlich­er Vorteil sind die her­vor­ra­gen­den Feucht­eschutz-Eigen­schaften von Back­stein. Schim­mel ist in Back­stein­häusern bei min­er­alis­chem Mauer­auf­bau und regelmäs­sigem Lüften buch­stäblich «kein The­ma».

Grafik: Bauweise und Heizwärmebedarf, Beispiel Zürich
Eine massive Bauweise erhöht die Wärmespeicherfähigkeit eines Gebäudes und wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. (Quelle: Dipl. Ing. Thomas Frank, Der gute Ton, 2015)

Sicherheit

Gehen Sie auf Num­mer Sich­er. Das Bauen mit Ton­baustof­fen erfüllt höch­ste Ansprüche an die Sicher­heit von Gebäu­den.

Tragsicher­heit. Mass­gebend für die Dimen­sion­ierung von Mauer­w­erk und ins­beson­dere von Wand/Deck­en-Sys­te­men sind die Norm SIA 266 Mauer­w­erk sowie die Nor­men SIA 260 und SIA 261. Um die Beurteilung der Tragsicher­heit und der Gebrauch­stauglichkeit in sta­tis­chen Fällen mit Nor­malkraft­beanspruchung zu erle­ichtern, sind entsprechende Dia­gramme und Formeln ver­füg­bar. Der Nach­weis entspricht dem Vorge­hen nach Norm SIA 266.

Erd­beben­sicher­heit. Der Schweiz­erische Erd­beben­di­enst der ETH Zürich weist die Schweiz als Land mit mod­er­atem Erd­beben­risiko aus. Kon­struk­tio­nen mit Mauer­w­erk leis­ten den geforderten Nach­weis der Erd­beben­sicher­heit. Verbesserte Soft­ware wie MURUS‑P macht den Erd­beben­sicher­heit­snach­weis mit­tler­weile ein­fach und schnell. Weit­ere Infos erhal­ten Sie bei der Cubus AG.

Brand­schutz. Mas­sivbaut­en aus Back­stein trotzen dem Feuer — das wussten bere­its unsere Vor­fahren. Nach dem ver­heeren­den Stadt­brand von 1405 erset­zte die Bern­er Bürg­er­schaft ihre mehrheitlich aus Holz gebaut­en Häuser kon­se­quent durch Stein­baut­en. Der Grund: Stein ist im Gegen­satz zu Holz nicht brennbar. Mauer­w­erk und Ton­dachziegel sind dementsprechend der Brand­ver­hal­tens­gruppe RF1 zuge­ord­net. Eine fachgemässe Aus­führung voraus­ge­set­zt, gel­ten Back­stein­mauern als ide­ale Bauteile zur Tren­nung von Brand­ab­schnit­ten sowie zur Sicherung von Fluchtwe­gen.

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Die Göltzschtalbrücke im ostdeutschen Vogtland ist die grösste Ziegelsteinbrücke der Welt. Sie ist 574 Meter lang und 78 Meter hoch. Ihre längste Stützweite ist 30,9 Meter. © UlrichAAB

Effizienz

Mauer­w­erk ist in der Erstel­lung preis­gün­stiger als ver­gle­ich­bare Wand­kon­struk­tio­nen aus Beton oder Holz. Doch damit nicht genug: Back­stein reduziert durch seine ther­mis­chen Eigen­schaften den Heiz- und Kühlbe­darf und senkt damit die Energiekosten. Da er robust und lan­glebig ist, bleiben die Aus­gaben für den Unter­halt eben­falls ger­ing. Dazu kom­men ökonomis­che sowie ökol­o­gis­che Vorteile: Back­stein und Ton­dachziegel sor­gen dank regionaler Her­stel­lung für eine hohe Wertschöp­fung im Inland und für kurze Liefer­wege.