Qualität

Für die Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz beginnt Qualität bereits beim Rohstoff, dem Ton. Gewonnen in heimischen Tongruben, gehört er zu den elementarsten Baustoffen. Doch damit nicht genug: das Streben nach Qualität umfasst den gesamten Produktionsprozess bis hin zu den Effekten der verbauten Materialien auf Bewohner und Umwelt. Auf Schweizer Qualität ist Verlass. Ein Leben lang.

Rohstoff Ton

Die Verwendung von Ton als Rohstoff für luftgetrocknete Lehmziegel reicht bis in die Steinzeit zurück. Gebrannter Ton in Ziegelform wurde in grossem Umfang erstmals ab dem dritten Jahrtausend v. Chr. eingesetzt. Spätestens seit dieser Zeit ist Ton einer der bedeutendsten Baustoffe der Menschheit.

Wird Ton gebrannt, spricht man von “Keramik”. Gebräuchlich ist die Unterteilung in Grob- und Feinkeramik. Grobkeramik wird durch ihre Korngrösse von der Feinkeramik unterschieden. Zur Grobkeramik gehört u.a. die Baukeramik, also Backsteine und Dachziegel. Zur Feinkeramik gehören u.a. Haushaltskeramik und Sanitärkeramik.

Die Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz sind in den Bereichen Grobkeramik und Feinkeramik tätig. Sie produzieren und vertreiben Backsteine und Dachziegel sowie Sanitärkeramik an 20 Standorten in der gesamten Schweiz.

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Der Turmbau zu Babel gilt als Symbol für eine der grossen Kulturleistungen. Die Menschheit erlernt das Brennen von Ziegeln und kann nun auch in der Ebene bauen, wo es keine Steinbrüche gibt.

Ziegelherstellung

Aus dem natürlichen Rohstoff Ton werden Dachziegel sowie Mauerziegel, die sogenannten "Backsteine" hergestellt. Dazu wird der Ton aufbereitet, maschinell in die entsprechende Form gebracht und getrocknet. Die Rohlinge werden anschliessend bei Temperaturen von ca. 1.000 °C gebrannt.

Ob Backstein oder Dachziegel: alle Produkte unserer Mitgliederfirmen durchlaufen strenge Qualitätskontrollen. Zur Qualitätssicherung gehören u.a. Rohstoffanalysen, die Kontrolle der Brandqualität sowie Prüfungen am fertigen Produkt.

Infografik «Vom Lehm zum Backstein»

Produktvielfalt

Zusätzlich zum Standardsortiment produzieren die Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz eine vielfältige Produktauswahl für unterschiedliche Anwendungsbereiche.

Wärmedämmendes Mauerwerk benötigt feine Luftporen, um die geforderte hohe Wärmedämmung zu bieten. Dem Ton wird deshalb "Porosierungsmaterial" beigemischt. So zum Beispiel unbehandeltes Sägemehl. Die Porosierung des Materials schafft die feinen Luftporen im fertigen Backstein. Beim Brennvorgang verbrennt der Zusatzstoff rückstandsfrei und bildet Millionen kleinster geschlossener Luftbläschen. In einem weiteren Verarbeitungsschritt lassen sich die Dämmeigenschaften durch das Füllen der Luftkammern mit rein mineralischen Wärmedämmstoffen wie Perlit, Mineralfaserdämmstoffplatten oder loser Mineralfaserdämmung weiter optimieren.

Klinker werden bei ca. 1.100 °C gebrannt. Sie nehmen weniger Wasser auf, sind daher frostsicher und insgesamt widerstandsfähiger als Backsteine, die bei niedrigeren Temperaturen gebrannt werden. Klinker werden als unverputzte Fassaden oder als Pflasterklinker eingesetzt.

Dachziegel erhalten ihre charakteristische Form entweder in der Presse oder sie werden in einem endlosen Tonstrang hergestellt und in der gewünschten Länge mit einem Drahtabschneider auf Mass geschnitten. Anschliessend können sie beschichtet ("engobiert") oder glasiert werden. So sind unterschiedlichste Farben und Oberflächenstrukturen möglich.

Innovation

Die Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz verbinden althergebrachte Tradition mit modernem Wissen und Begeisterung für Innovation. Ein Beispiel sind vorfabrizierte 3D-Wand- und Fassadenelemente.

Dank dem Einsatz modernster Klebetechnik ist es möglich, Wandelemente mit frei wählbaren Motiven herzustellen. Ausgehend von klassischen Wandelementen aus Klinkersteinen wird durch das Öffnen der Stossfugen und Verdrehen der einzelnen Bausteine ein völlig neues Wandbild erzeugt. Eine leichte Verdrehung der Bausteine erlaubt es, beliebige Muster zu erzeugen. Durch die Verwendung architektonischer Gestaltungssoftware, in Verbindung mit einem roboterbasierten Fabrikationsprozess, entstehen hoch spezifische Wand- und Fassadenelemente.

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ROBmade ist ein geklebtes Mauerwerk und eröffnet neue Möglichkeiten der Fassaden- und Wandgestaltung. Photo: ©Marcelo Villada Ortiz, Bellinzona

Hervorragendes Wohnklima

Modernes Backsteinmauerwerk genügt den hohen Ansprüchen an behagliches und gesundes Wohnen und Arbeiten.

Backstein schützt vor Kälte. Gerade im Winter zeigt sich, was ein Wandbaustoff leistet. Um den Wärmestrom vom warmen Innenraum in den kalten Aussenbereich zu verringern, enthalten die meisten Backsteinsorten Luftkammern. Noch effektiver sind Backsteine, deren Kammern mit Dämmstoffen wie Perlit, Mineralwolle oder Holz gefüllt sind. Sie erreichen hervorragende Wärmeleitfähigkeitswerte von bis zu 0,07 W/mK. So kann auf künstliche Dämmung verzichtet werden. Das spart nicht nur Geld beim Bau, sondern senkt auch die Instandhaltungskosten.

Backstein schützt vor Hitze. Backsteine verfügen über eine hohe thermische Speichermasse. Sie nehmen Wärme auf und geben sie langsam wieder ab. Ist es auf der einen Seite der Backsteinwand heiss, dauert es sehr lange, bis die Temperatur auch auf der anderen Seite steigt. Davon profitieren Bewohner im Sommer, denn die Backsteinwand nimmt die Wärme des Tages auf und speichert sie. Sinken die Temperaturen in der Nacht, wird die Wärme langsam wieder abgegeben. So herrscht auch an heissen Tagen immer ein angenehmes Klima im Gebäude.

Backstein regelt die Luftfeuchtigkeit. Eine der herausragenden Eigenschaften des Backsteins ist seine Fähigkeit, Feuchte, die sich in Wohnräumen zwangsläufig durch deren Nutzung ansammelt, aufzunehmen und sie wieder abzugeben. Diese Feuchte regulierenden Eigenschaften tragen zu einem angenehmen und gesunden Wohnklima bei.

Backstein schützt vor Schall. Eine Faustregel besagt, dass schwere Materialien gute Schalldämmung bieten. Dies gilt auch für Backstein. Grund ist die hohe Rohdichte des Baustoffs. Backstein bewährt sich nicht nur bei Aussenwänden, sondern auch bei Wohnungstrennwänden von Mehrfamilien- oder Reihenhäusern. Bei der in Ballungszentren üblichen verdichteten Bauweise (viele Wohnungen auf kleiner Grundfläche), wird der Schallschutz schnell zum Qualitätsmerkmal. Um auch innerhalb der Wohnung diesen Komfort zu bieten, gibt es spezielle Backsteine für Innenwände.

Backstein ist wohngesund. Backsteine entstehen aus Erde, Wasser, Luft und Feuer. Nach dem Brand enthält der Ton keine organischen Stoffe mehr. Allergiker und Asthmatiker können in Backsteinbauten also aufatmen. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Tatsache, dass Backsteine auch beim Feuchteschutz beste Eigenschaften besitzen. Schimmel ist in Backsteinhäusern bei mineralischem Maueraufbau und regelmässigem Lüften buchstäblich "kein Thema".

Erdbebensicherheit

Der Schweizerische Erdbebendienst der ETH Zürich weist die Schweiz als Land mit moderatem Erdbebenrisiko aus.

Konstruktionen mit Mauerwerk erbringen den geforderten Nachweis der Erdbebensicherheit. Die jahrhundertelange Erfahrung zeigt, dass richtig verbautes Mauerwerk erdbebensicher ist. Neue Vorschriften und angepasste Standards (Normen SIA 261 und 266) zu erdbebensicherem Bauen verlangen, dass die Sicherheit von Mauerwerk – wie auch von anderen Baukonstruktionen – berechnet und nachgewiesen werden muss. Einzelne Kantone verlangen einen Erdbebensicherheitsnachweis.

Verbesserte Software, wie das im Mai 2019 vorgestellte «MURUS-P» (Cubus AG), macht den Erdbebensicherheitsnachweis einfach und schnell. Im Computermodell werden die Mauerwerksscheiben belastet, d.h. Verformungen unterworfen. Erst, wenn die Belastung zu gross wird, werden versteifende Elemente eingefügt. Die Anzahl der zu zeichnenden Schalungs- und Bewehrungspläne wird so minimiert und es resultieren weniger Bewehrungskontrollen auf der Baustelle. Details zur Software finden Sie auf der Webseite der Cubus AG.

Für alle Fragen zum erdbebensicheren Mauerwerk wenden Sie sich an den Verband «Promur - Schweizer Industriepartner für das Mauerwerk» in Bern.

Broschüre Erdbebensicherheit

Promur - Schweizer Industriepartner für das Mauerwerk

Elfenstrasse 19

3000 Bern

Tragsicherheit

Massgebend für die Dimensionierung von Mauerwerk und insbesondere von Wand/Decken-Systemen sind die Norm SIA 266 Mauerwerk sowie die Normen SIA 260 und SIA 261. Um die Beurteilung der Tragsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit in den häufig vorkommenden statischen Fällen mit Normalkraftbeanspruchung zu erleichtern, können entsprechende Diagramme und Formeln zur Verfügung gestellt werden. Der Nachweis entspricht dem Vorgehen nach Norm SIA 266.

Wissen-Sicherheit
Die Göltzschtalbrücke im ostdeutschen Vogtland ist die grösste Ziegelsteinbrücke der Welt. Sie ist 574 Meter lang und 78 Meter hoch. Ihre längste Stützweite sind 30,9 Meter. ©UlrichAAB

Brandschutz

Massivbauten aus Backstein bieten ein hohes Mass an Sicherheit im Brandfall. Der Grund: Backsteine sind nicht brennbar und dementsprechend der Baustoffklasse A1 zugeordnet. Eine fachgemässe Ausführung vorausgesetzt, gelten Backsteinmauern als ideale Bauteile zur Trennung von Brandabschnitten sowie zur Sicherung von Fluchtwegen.

Feuerwiderstand des Mauerwerks

Wir helfen Ihnen weiter

Angesichts komplexer werdender Bauaufgaben ist Ziegelindustrie Schweiz Ihr Ansprechpartner für herstellerneutrale Informationen zu den Themen Backstein, Dachziegel und Industriekeramik. Für eine persönliche Beratung nehmen Sie Kontakt mit unserer Geschäftsstelle auf.

Tiefergehende Informationen zu einzelnen Produkten, Preisen und Lieferzeiten finden Sie auf den Webseiten der Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz.