Gestaltungsfreiheit
Wie gelingt es, die mannigfaltigen Anforderungen an ein Gebäude zu erfüllen und gleichzeitig den Gestaltungsspielraum zu erhalten? Die Wahl des richtigen Materials hilft – und da gehören Tonbaustoffe ganz oben auf die Liste.
Die Anforderungen an Bauprojekte sind heute höher denn je. Die Materialisierung beispielsweise soll ebenso funktional und umweltschonend wie langlebig und kosteneffizient sein. Gleichzeitig will man sich als Architekt oder Planer die Gestaltungsfreiheit erhalten, um der Ästhetik und der Formensprache den gebührenden Platz einzuräumen. Zielkonflikte sind bei dieser komplexen Ausgangslage meist vorprogrammiert. Wer nicht zu viele Kompromisse eingehen will, ist daher froh um Materialien, die zahlreiche positive Eigenschaften in sich vereinen und gestalterisch alle Freiheiten bieten. Tonbaustoffe wie Backstein, Tondachziegel und keramische Fassadenplatten sind wie Zehnkämpfer: Die Kombination verschiedener Stärken macht sie zur ersten Wahl für anspruchsvolle Bauprojekte.
innovativ
Zeitgemässe Architektur knüpft häufig an unser baukulturelles Erbe an, indem sie einen Bezug zum Bestehenden schafft. Sie sprengt aber auch Konventionen, wagt Neues, setzt überraschende Akzente. Wegweisende Lösungen sind gefragt, gerade vor dem Hintergrund aktueller Themen wie Klimaanpassung oder Netto-Null. Tonbaustoffe eignen sich hervorragend, um diese Ansprüche miteinander zu verbinden. Ein Beispiel: Ziegel dienen nicht nur als klassische Dacheindeckung, sondern eignen sich auch für die Gestaltung der Fassade. Weil sie bewährt und einfach zu planen sind, eröffnen Lösungen mit Ziegelprodukten maximale Kreativität in der Umsetzung.
(Alle Fotos dieser Seite: © Elisa Florian)
Auf Tradition setzen und gleichzeitig fortschrittlich sein – das ist kein Widerspruch. Tonbaustoffe ermöglichen kreative Lösungen, weil sie auf Bewährtem aufbauen und gleichzeitig sehr flexibel einsetzbar sind.
vielseitig
Ein Neubau in Zürich, der stark auf Backstein setzt, überzeugt mit seinen funktionalen und ästhetischen Qualitäten. Der Tonbaustoff wurde unter anderem wegen seiner enormen Flexibilität als innovatives Gestaltungselement eingesetzt.
Baustoffe erfüllen verschiedene Funktionen. Sie garantieren beispielsweise den Brand‑, Schall- und Wärmeschutz und stellen die statische Tragfähigkeit sicher. Darüber hinaus bestimmt ihr Charakter aber auch, wie ein Gebäude wahrgenommen wird. Bei einem Ersatzneubau in Zürich-Witikon mit Gewerbe- und Wohnnutzungen bietet der verwendete Backstein nicht nur die gewünschte Langlebigkeit, sondern prägt auch die Aussenfassade und die Eingangshalle. Dort wurden rund um die Leuchten aufgeschnittene Backsteine leicht vorstehend eingesetzt, was dank der typischen Rillenstruktur zu einem spannenden Spiel mit Licht und Schatten führt. Die Vielseitigkeit des Tonbaustoffs bot den Architekten den nötigen Gestaltungsfreiraum für dieses charakteristische Detail.
kombinierbar
Die Hybridbauweise ist seit jeher ein zentraler Bestandteil der Baukultur, indem sie die Vorteile verschiedener Materialien vereint. Backsteine und Tondachziegel zählen zu den Materialien, die sich besonders gut mit anderen kombinieren lassen. Ein klassisches Beispiel ist das traditionelle Steildach mit Ziegeleindeckung, das von einer Unterkonstruktion aus Holz getragen wird. Es geht aber auch umgekehrt: Backstein dient als Mauerwerk, das eine Beton- oder Holzdecke trägt. Solche Kombinationen ermöglichen es, die Qualitäten verschiedener Baustoffe zu verbinden und besonders überzeugende Lösungen zu schaffen.
Teamwork ist heute gefragter denn je – in der Arbeitswelt, aber auch bei den Baumaterialien. Tonbaustoffe harmonieren ausgezeichnet mit anderen Materialien, sodass sich die unterschiedlichen Qualitäten gegenseitig ergänzen.
nachhaltig
Wie gelingt es, ein möglichst nachhaltiges Gebäude zu planen, zu bauen und zu betreiben, ohne den Gestaltungsfreiraum einzuengen? Hilfreich sind langlebige und flexibel einsetzbare Materialien wie Backstein, Tondachziegel und keramische Fassadenplatten.
Bauherren, Investoren und Nutzende erwarten heute, dass Neubauten und Sanierungen möglichst nachhaltig geplant und realisiert werden. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten Materialien, die über den ganzen Lebenszyklus hinweg geringe Treibhausgasemissionen verursachen. Tonbaustoffe überzeugen mit ihrer hohen Lebensdauer, dem wartungsarmen Unterhalt sowie der guten Rezyklierbarkeit. Ihre thermischen Qualitäten erhöhen die Energieeffizienz und bieten hohen Komfort. Zudem sind die Anlieferwege kurz und die Wertschöpfung bleibt in der Region. Mit ihrem charakterstarken Ausdruck bieten sie Orientierung und erfüllen damit auch eine wichtige soziale Funktion.
Grafik: Recyclingquoten ausgewählter Baumaterialien
Ein kleiner, nicht recycelfähiger Anteil kommt bei Beton und Mauerwerk auf eine Deponie und wird dort fachgerecht entsorgt. Beim Holz werden 90 % nicht rezykliert, sondern in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. (Grafik: Eigene Darstellung; Quelle: Empa, 2016)
schwiizerisch
Die Mitgliederfirmen von Ziegelindustrie Schweiz produzieren Backsteine, Dachziegel und keramische Fassadenplatten aus heimischem Ton. Dabei ist «swissmade» für sie mehr als nur eine Herkunftsbezeichnung. Es ist das Versprechen, dass jedes Bauprojekt durch eine eigenständige Formensprache und Materialität seinen individuellen Ausdruck erhält. So wird die Baukultur unseres Landes nachhaltig und qualitätsvoll geprägt. Der Ton macht den Charakter.