Fokus­thema

Die nach­hal­tige Stadt

Löwenbräu-Areal, Zürcher Indu­strie­quar­tier. Die Backstein-Fassade des histo­ri­schen Löwenbräu-Gebäudes war Inspi­ra­tion für die Gestal­tung der Neubauten.

Zahl­reiche Städte in der Schweiz und welt­weit machen vorwärts in puncto Nach­hal­tig­keit. Das ist wichtig, denn wo viele Menschen leben, lassen sich enorme Treib­haus­gas­emis­sionen einsparen.

Wenn es um Nach­hal­tig­keit im urbanen Kontext geht, stehen meist die Gebäude im Zentrum der Betrach­tung. Viele Bauten hier­zu­lande bestehen aus Back­stein, häufig auch in Kombi­na­tion mit Dach­zie­geln als Eindeckung. Diese einhei­mi­schen Baustoffe sind nicht nur ästhe­tisch wert­voll und iden­ti­täts­stif­tend, sondern eignen sich auch für eine zukunfts­fä­hige Archi­tektur. Tonpro­dukte erfüllen nämlich alle Krite­rien der Nach­hal­tig­keit, denn sie über­zeugen aus ökono­mi­scher, sozialer und ökolo­gi­scher Sicht. Für Netto-Null sind lang­le­bige Mate­ria­lien unab­dingbar – Dach­ziegel und Back­steine bieten opti­male Voraus­set­zungen dafür.

Urban

Ob im Atelier auf dem ehema­ligen Fabrik­areal oder in der Bar um die Ecke – Back­stein findet sich überall und verleiht jedem Raum einen einzig­ar­tigen Charakter. Der heimi­sche Baustoff verbindet Tradi­tion mit Moderne und über­dauert jeden Trend durch seine authen­ti­sche Ausstrah­lung. Deshalb ist er bei Plane­rinnen und Planern ebenso beliebt wie bei Kunst­schaf­fenden und Baufach­leuten. Back­stein gibt Städten eine unver­wech­sel­bare Iden­tität und vermit­telt wie kaum ein anderes Mate­rial ein modernes, urbanes Lebens­ge­fühl. Das schätzen die Bürger genauso, wie Fremde, die zu Gast sind.

Zum urbanen Lebens­ge­fühl gehören eine Baukultur, die alt und neu verbindet, pulsie­rende Ausgeh­meilen und Szene­lo­kale, aber auch Kunst­zen­tren und gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Begeg­nungs­orte.

wert­voll

Nach­hal­tige Bauma­te­ria­lien müssen bezahlbar und wert­be­ständig sein – aber nicht nur. Wie eine Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, sind den Nutzenden auch emotio­nale und ener­ge­ti­sche Aspekte sehr wichtig. Wohn­raum in Städten ist knapp und entspre­chend teuer. Eine nach­hal­tige Stadt basiert daher auf attrak­tiven Bauma­te­ria­lien mit einem über­zeu­genden Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Wer in einer Stadt eine Wohnung mieten oder Eigentum erwerben will, muss tief in die Tasche greifen. Der Platz ist knapp – und um der hohen Nach­frage gerecht zu werden, muss in Zukunft weiter verdichtet werden. Gesucht sind daher bezahl­bare und lang­le­bige Bauma­te­ria­lien, die gleich­zeitig die hohen quali­ta­tiven Anfor­de­rungen der Nutzenden erfüllen (siehe Grafik). Dach­ziegel und Back­steine über­zeugen durch ein ausge­zeich­netes Kosten-Nutzen¬-Verhältnis, sind ener­gie­ef­fi­zient, wohn­ge­sund und einfach sympa­thisch. Kurz gesagt: Sie spre­chen Herz und Verstand glei­cher­massen an.

Grafik: Einsatz von Back­steinen und Dach­zie­geln
Ener­ge­ti­sche und emotio­nale Aspekte spielen bei der Mate­ri­al­ent­schei­dung im Wohnbau eine wich­tige Rolle (Quelle: Birgit Star­mayr, Market Institut AT, 2020)

lang­lebig

Über vier Milli­arden Menschen welt­weit leben in Städten. Sie beschleu­nigen mit ihren Treib­haus­gas­emis­sionen den Klima­wandel nicht nur, sondern spüren seine Folgen auch intensiv – zum Beispiel in Form von Hitze­wellen. Städte sollten daher bei der Reduk­tion von Treib­haus­gas­emis­sionen entschlossen voran­gehen. Doch welche Bauweise ist am ökolo­gisch­sten? Leichte Holz­bau­weisen haben beim Ener­gie­ver­brauch für ihre Herstel­lung «die Nase vorn». Auf die gesamte Lebens­dauer betrachtet, welche bei Tonbau­stoffen deut­lich länger ist, holen massive Konstruk­tionen aus Tonbau­stoffen sie aber ein. Denn bei langen Nutzungs­zeiten bestimmt sich die Nach­hal­tig­keit zusätz­lich durch Lang­le­big­keit und robuste Konstruk­tion mit mini­malem Wartungs- und Sanie­rungs­auf­wand. Da die CO₂-senkenden Eigen­schaften von Holz­bau­stoffen demge­gen­über verlo­ren­gehen, insbe­son­dere wenn sie entsorgt werden müssen, fällt die Ökobi­lanz «Cradle-to-Cradle» zugun­sten der Tonbau­stoffe aus.

Grafik: Klima­freund­lich­keit von Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern
Über einen Gebäu­de­le­bens­zy­klus von mehr als 50 Jahren gleicht sich die Ökobi­lanz der Bauweisen an. (Quelle: Seba­stian Pohl, Robin Schöttner, LCEE Life Cycle Engi­nee­ring Experts, Mauer­werk, 2019)

Mehr als 50 Prozent der Welt­be­völ­ke­rung leben in urbanen Gebieten. Städte haben deshalb einen grossen Einfluss auf Umwelt und Klima. Eine nach­hal­tige Stadt muss folg­lich ökolo­gi­sche Aspekte stark gewichten und sich auf Klima­freund­lich­keit fokus­sieren.

Iden­ti­täts­stif­tend

An der Limmat­strasse in Zürich zeigt das aus Back­stein erbaute Löwenbräu-Gebäude, wie der Wandel vom Produk­ti­ons­standort zum Kunst- und Kultur­raum gelingt. Seine iden­ti­täts­stif­tende Wirkung hat sich das Gebäude bewahrt.

Back­stein­ge­bäude prägen in vielen Schweizer Städten die baukul­tu­relle Iden­tität. Dass sie aber keines­wegs nur Zeit­zeugen sind, sondern sich bestens in die heutige Archi­tektur inte­grieren, beweist das denk­mal­ge­schützte Löwenbräu-Gebäude in Zürich. 1897 als Brauerei gebaut, beher­bergt der Bau heute ein Museum, Gale­rien und ein Gastro­no­mie­lokal. Zudem wurde das Areal durch zwei moderne Hoch­häuser erwei­tert, die sich gestal­te­risch an den prägnanten Back­steinbau anlehnen. Dabei zeigt sich, wie gut Back­stein mit anderen Mate­ria­lien harmo­niert. Ob Holz, Beton oder Metall: In hybriden Konstruk­tionen beweisen Tonbau­stoffe ihre Viel­sei­tig­keit. (Foto: Thies Wachter, Zürich-Berlin)

schwii­ze­risch

Die Mitglie­der­firmen von Ziegel­industrie Schweiz produ­zieren Back­steine, Dach­ziegel und kera­mi­sche Fassa­den­platten aus heimi­schem Ton. Dabei ist «swiss­made» für sie mehr als nur Herkunfts­be­zeich­nung. Es ist das Verspre­chen, dass jedes Baupro­jekt durch eine eigen­stän­dige Formen­sprache und Mate­ria­lität seinen indi­vi­du­ellen Ausdruck erhält. So wird die Baukultur unseres Landes nach­haltig und quali­täts­voll geprägt. Der Ton macht den Charakter.

Natür­liche Rohstoffe, heimi­sche Produk­tion und viel­fäl­tige Gestal­tungs­mög­lich­keiten. So bekommt Ihr Baupro­jekt Charakter.

Zum Nach­lesen:
unser Merk­blatt zum Thema.
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